MDR-Online vom 11.10.2013: „Baubürgermeisterin unterstützt Moschee-Neubau“

Gute Vorzeichen für den geplanten Bau einer Moschee in Leipzig-Gohlis: Die Bau-Bürgermeisterin Dorothee Dubrau erklärte am Donnerstag, dass es für die Bauvoranfrage der Ahmadiyya-Gemeinde im Grunde grünes Licht gebe. Das Ergebnis der Voranfrage werde in Kürze vorliegen. Das Projekt sei ihr ein „Herzensanliegen“. Die Moschee soll auf einem unbebauten Grundstück im Stadtteil Gohlis, Georg-Schumann-Straße/Ecke Bleichertstraße, entstehen.

Klein und funktional
Der Bundesvorsitzende der Ahmadiyya Muslim-Gemeinde Deutschland, Abdullah Uwe Waigshauser, erläuterte, es werde „eine verhältnismäßig kleine, funktionale Moschee, keinen Protzbau, sondern ein Bethaus für bis zu 100 Gläubige“. Geplant seien zwei nicht begehbare Zier-Minarette von etwa 12 Meter Höhe. Diese reichten knapp an die Traufhöhe des Nachbargebäudes. Öffentliche Gebetsrufe von den Minaretten werde es nicht geben.

Besorgte Anwohner
„Wir Muslime haben aus der Vergangenheit gelernt, dass wir mehr Transparenz schaffen und die Öffentlichkeit nicht scheuen sollten“, sagte Wagishauser. Nach Angaben des Evangelischen Pressedienstes soll es bei der Stadt „besorgte Anfragen“ von Anwohnern und der Polizei gegeben haben.

Finanziert durch Spenden
Finanziert werde das vermutlich 500.000 Euro teure zweistöckige Gebäude durch Spenden. Es wäre nach dem Bau in Berlin-Pankow die zweite Moschee mit Minaretten in Ostdeutschland, so Waigshauser. Derzeit habe die Leipziger Gemeinde 60 bis 70 aktive Mitglieder und unterhalte ein Gemeindezentrum in der Eisenbahnstraße.

Liberaler Islam
Die Gemeinde hat nach eigenen Angaben in Deutschland mehr als 35.000 Mitglieder und unterhält 35 Moscheen. Als erste muslimische Vereinigung war die Ahmadiyya-Muslim-Jamaat im Frühjahr in Hessen als Körperschaft öffentlichen Rechts anerkannt worden. Damit steht die islamische Religionsgemeinschaft rechtlich auf gleicher Ebene wie die großen christlichen Kirchen. Sie versteht sich als liberal und steht nach eigenen Angaben für einen reformierten Islam.

(Quelle: MDR, Zuletzt aktualisiert: 11. Oktober 2013, 15:17 Uhr)