Preisverleihung: Initiativkreis: Menschen.Würdig. erhält Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2012

+++ Initiativkreis: Menschen.Würdig. ist Hauptpreisträger/
Anerkennungspreisträger des Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2012 +++ Preis ist Anerkennung für antirassistisches Engagement in Leipziger Dezentralisierungsdebatte +++ Initiativkreis kündigt neue Kampagnen an

Am 9. November 2012 wurde der Initiativkreis: Menschen.Würdig. in Dresden mit dem Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2012 ausgezeichnet. Der Förderpreis wird für Initiativen vergeben, die gegen rechte Gewalt, für Menschenrechte und die Förderung einer demokratischen Zivilgesellschaft eintreten. Initiiert wurde der Förderpreis gemeinsam von der Amadeu-Antonio-Stiftung, der Freudenberg-Stiftung und der Sebastian-Cobler-Stiftung. Detlef Holz, Pressesprecher des Initiativkreis, erklärt dazu: „Es freut uns außerordentlich, dass unsere oft nicht leichte Arbeit auch überregionale Anerkennung findet.“

Den Preis ist dem Initiativkreis: Menschen.Würdig. für seine engagierte antirassistische Arbeit im diesen Jahr verliehen worden. Der Stadtrat von Leipzig beschloss im Juli 2012 eine völlig marode Sammelunterkunft für Asylsuchende am Rand der Stadt zu schließen und die Bewohner_innen zukünftig über die Stadt zu verteilen und in kleineren Wohneinheiten unterzubringen. Diese minimale Verbesserung für Asylsuchende löste wütenden Protest der Anwohner_innen vor allem in Grünau, Portitz, Wahren und später auch Reudnitz aus. „Bis heute werden Asylsuchenden von ihren zukünftigen Nachbar_innen mit Gewalt, Kriminalität und Vermüllung gleichgesetzt. Gegen diese rassistischen und menschenverachtenden Ressentiments wenden wir uns“, so Detlef Holz.

Der Initiativkreis erstellte ein Flugblatt, das den rassistischen
Ressentiments fundierte Argumente entgegensetzte und sammelte mehr als 5.400 Unterschriften, um das Konzept der Stadt als ersten Schritt zur Gleichstellung von Geflüchteten zu unterstützen und dem rassistischen Diskurs die rote Karte zu zeigen. „Wichtiges Anliegen war es aber vor allem auch Geflüchtete selbst in die Debatte einzubeziehen. Wurde doch zuvor – gerade von der Stadtverwaltung – nur über sie gesprochen und nicht mit ihnen“, so Detlef Holz weiter.

Die ideelle und materielle Anerkennung wird der Initiativkreis:
Menschen.Würdig. für sein zukünftiges zivilgesellschaftliches Engagement nutzen. So ist geplant in den Unterkünften der Asylsuchenden offene Treffs anzubieten, um dort rechtliche Beratung, vor allem aber auch Empowerment für die Durchsetzung eigener Interessen anzubieten. Gerade die bundesweiten Proteste Asylsuchender wie der „Refugee Protest March“ nach Berlin, haben gezeigt, dass die Ungleichbehandlung von Geflohenen nicht nur ein Leipziger Problem ist. Wir unterstützen die selbstorganisierten
Proteste der Asylsuchenden und fordern die Gleichstellung aller
Geflüchteten.

Ein weiterer Schwerpunkt der zukünftigen politischen Arbeit des
Initiativkreises wird das Leipziger Stadtviertel Wahren sein. Detlef Holz dazu: „Wie wir in den letzten Wochen sehen mussten, sind die Vorurteile vieler Anwohner_innen noch immer sehr präsent. Hier wollen wir versuchen, mit einer Kampagne den Alltagsrassismus zu bekämpfen und eine integrative Willkommenskultur zu etablieren.“
Mehr Informationen dazu werden demnächst durch den Initiativkreis
Menschen.Würdig bekannt gegeben.