Blog Jule Nagel vom 16.10.2013: „NPD will am 02.11. gegen geplante Moschee in Leipzig-Gohlis demonstrieren“

Seit im September 2013 die Pläne für den Bau einer Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde in der Georg-Schumann-/Ecke Bleichertstraße bekannt wurde, bricht sich ein weiteres Mal eine xenophobe Stimmung Bahn. Dies betrifft nicht nur die Kommentarspalten in lokalen Internetmedien, sondern auch von AnwohnerInnen. Am Abend des 16.10.2013 will sich eine BürgerInneninitiative gegen den Moscheebau gründen.

Am 2.11.2013 nun hat sich wie erwartet die NPD vor Ort angesagt. Ab 11 Uhr wollen die Neonazis ab Georg-Schumann-Straße Ecke Lützowstraße unter dem Motto “Schöner leben ohne Moscheen” aufmarschieren.
Im vergangenen Jahr war die Nazipartei in Leipzig bereits zweimal (1.11.12 & 17.8.13) an der Moscheegemeinde in der Roscherstraße präsent um rassistische Propaganda gegen MuslimInnen zu machen. Der Kampf gegen eine vermeintliche Islamisierung stellt derzeit neben Hetze und Gewalt gegen Asylsuchende den wichtigen Eckpfeiler der nazistischen Aktionen dar. Damit kann sie – wie mensch in Rackwitz, Berlin-Hellersdorf, Leipziger Stadtteilen, Greiz… sehr eindrücklich vorgeführt bekam und bekommt – an in der BürgerInnenschaft weit verbreitete rassistische Einstellungen anknüpfen.

Die Moschee in der Georg-Schumann-Straße ist die zweite Moschee mit Minarett, die die Ahmadiyya-Gemeinde in Ostdeutschland bauen möchte. Zudem gehört die 1925 eröffnete älteste Moschee Deutschlands zur Religionsgemeinschaft. 2006 kam es in Berlin-Heinersdorf zu massiven Protesten, erst durch die NPD und dann durch eine dortige Bürgerinitiative aus dessen Kreisen später die Partei „Die Freiheit“ hervor ging.

Dass es antifaschistischen Protestes gegen die geplante Versammlung der Nazis bedarf, liegt auf der Hand. Die tief verankerten Ressentiments gegen den Islam und gegen MigrantInnen sind – jenseits der platten Naziintervention – die eigentliche Herausforderung für alle, die für eine Gesellschaft der Freien und Gleichen eintreten.

Infos zur Gründung der BürgerInneninitiative & zu Interventionen gegen (rassistische) Stimmungsmache gegen die Moschee folgen!

(Quelle: Blog Jule Nagel)