Pressemitteilung Initiativkreis, Montag, 13. Mai 2013:

+++ Zweite Veranstaltung in der Reihe „Auf gute Nachbarschaft“ in Wahren erfolgreich beendet +++ Bürger_innen Wahrens besuchen Vortrag zu rechtsmotivierter, rassistischer sowie anderweitig menschenverachtender Gewalt in Leipzig +++ Gespräch mit Anwohnerin +++ Anwohnerin weist auf fehlende Begegnungsräume im Stadtteil hin +++

Am Mittwoch, dem 8. Mai, fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Auf gute Nachbarschaft“ der Vortrag „Tödliche Realitäten in Sachsen“ im Ratssaal des Wahrener Rathauses statt. Der Vortrag war ein Kooperationsprojekt mit der Opferberatungsstelle RAA Sachsen e.V. und informierte über die rechten Morde in Leipzig seit 1990 und versuchte Kontinuitäten im gesellschaftlichen Umgang mit diesen aufzeigen.

Dabei stellten die beiden Referent_innen zunächst die Arbeit der Opferberatungsstelle sowie Kriterien beim Zustandekommen der Liste der Todesopfer rechter Gewalt vor. Im Anschluss daran wurden die Morde sowie die Verdachstfälle in Leipzig genannt sowie der mediale, politische, juristische und generell gesellschaftliche Umgang mit den Taten erläutert.

„Im Laufe der Veranstaltung verließen zwei Besucher_innen die Veranstaltung, da Ihnen scheinbar die Stoßrichtung sowie die Kritik an Rassismus selbst nicht gefielen. Dabei ging eine der beiden Personen auf so genannte „Deutschenfeindlichkeit“ ein und bediente sich dabei Argumentationsmustern, die in rechtskonservativen bis neonazistischen Zusammenhängen geäußert werden.“, so Kim Schönberg, verantwortlich für Pressearbeit beim Initiativkreis: Menschen.Würdig.

„Trotz der Bereitschaft der Referent_innen auf die gestellten Fragen des Gastes zu Antworten, war dessen Interesse lediglich zu stören. Es war keinerlei Bereitschaft für eine Diskussion zu erkennen.“, so Schönberg weiter.

Schönberg: „Im Anschluss der Veranstaltung nutzten wir noch die Einladung einer Anwohnerin der Pittlerstraße, um mit ihr durch den Stadtteil zu laufen. Dabei ging sie näher auf fehlende nachbarschaftliche Kontakte sowie nicht vorhandene Begegnungsräume ein und stellte das Agieren der Stadt infrage. Auch kritisierte sie das Vorgehen der Bürgerinitiative Wahren, die sich nach außen als alleinige Vertretung Wahrens gebe, dennoch nicht die Meinung aller Wahrener_innen widerspiegele.“

Im weiteren Verlauf dieser Veranstaltungsreihe plant der Initiativkreis: Menschen.Würdig. etwa einmal im Monat eine Lesung, ein Theaterstück, Vorträge, einen Film und ähnliches. Dabei werden die Lebensumstände von Geflüchteten in Deutschland im Mittelpunkt stehen. Zudem soll eine aktive Auseinandersetzung mit rassistischen und anderen menschenverachtenden Einstellungen angeregt werden. „Unser Ziel ist es vor der Eröffnung der Unterkunft in der Pittlerstraße die Anwohnerinnen und Anwohner für die Lebensbedingungen von Geflüchteten zu sensibilisieren, Vorurteile abzubauen und wertschätzende Begegnungen zu ermöglichen“, so Kim Schönberg.

Organisiert wird die Reihe vom „Initiativkreis: Menschen.Würdig“ in Kooperation mit Engagierte Wissenschaften e.V. (EnWi e.V.). Der Initiativkreis hat sich im Mai 2012 gegründet, um das dezentrale Wohnkonzept für Asylsuchende der Stadt Leipzig als ersten Schritt in die richtige Richtung zur menschenwürdigeren Behandlung von geflohenen Menschen zu unterstützen und rassistischen und menschenverachtenden Argumentationen eine Absage zu erteilen. Für diese Arbeit hat die Gruppe im November 2012 den Sächsischen Förderpreis für Demokratie erhalten. Die gesamte Veranstaltungsreihe wird im Rahmen des Lokalen Aktionsplans der Stadt Leipzig gefördert.

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