PM Rackwitz-Bündnis vom 10.09.2013

*Antifaschistische und antirassistische Gruppen rufen zu Demonstration am 14.9.2013 in Rackwitz auf*

Für den 14.9.2013 hat ein Bündnis antifaschistischer und antirassistischer Gruppen aus Leipzig und Umgebung eine Demonstration in Rackwitz (Landkreis Nordsachsen) angemeldet. Diese richtet sich sowohl gegen eine Kundgebung der NPD, die für denselben Tag in der Gemeinde angemeldet ist, als auch gegen die rassistische Stimmungsmache in Rackwitz, die sich gegen den Plan der Landkreisverwaltung eine Unterkunft für Asylsuchende zu schaffen richtet.

Während einer Bürgerinformationsveranstaltung am 28.8.2013, in der über das geplante Vorhaben informiert wurde, kam es zu rassistischen Ausrufen und verbalen Attacken gegenüber Asylsuchenden. Auch Vertreter der sächsischen NPD nahmen an der Versammlung teil und versuchten die Stimmung weiter aufzuwiegeln.

„Dass die NPD versucht an die ablehnende Haltung vieler Rackwitzer BürgerInnen anzuknüpfen, ist kaum verwunderlich. Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie Rassismus geschürt wird. Wir sehen das Problem jedoch nicht allein in der Mobilisierung von organisierten Nazis, sondern in der aufgeheizten Stimmung in Teilen der Rackwitzer BürgerInnenschaft, der vor Ort bisher nicht hörbar widersprochen wird.“ so Tim Knopf, Sprecher des Bündnisses “Schluss mit der Pogrom-Stimmung!”.

Menschen, die sich kein Stück für die Lebenssituation von Asylsuchenden interessieren, machen mit rassistischen Vorurteilen mobil und schüren Ängste gegenüber allen, die als nicht deutsch gelten. Angesichts internationaler Konflikte und der sich verschärfenden Lebenssituation in Teilen Europas gibt es derzeit einen moderaten Anstieg der Flüchtlingszahlen, nachdem diese seit über eine Jahrzehnt gefallen waren.

Das nun neue Unterkünfte gebraucht werden, liegt nicht zu Letzt an der viel zu schlechten Situation in den bestehenden Lagern. Die Szenerie in Rackwitz gleicht dabei den Situationen in verschiedensten anderen Orten, zum Beispiel Leipzig-Wahren oder Berlin-Hellersdorf. Auch hier wird mit platten Rassismus versucht zu verhindern, dass Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind, in der Nachbarschaft untergebracht werden.

„Wir werden uns nicht nehmen lassen, in Rackwitz gegen jeden Rassismus zu demonstrieren. Wir werden Pogrome verhindern, bevor sie passieren. Unsere Solidarität und Unterstützung gilt den Asylsuchenden, die in Deutschland nicht nur mit einer rassistischen Sondergesetzgebung, sondern auch mit einem tief verwurzelten gesellschaftlichen Rassismus konfrontiert sind. Insofern ist die Regel-Unterbringung in Massenunterkünften auch Teil des Problems und wir fordern deren Abschaffung zugunsten wirklich dezentraler Wohnungsunterbringung. Diese würde es den Geflüchteten nicht nur ermöglichen ein halbwegs normales Leben zu führen, sondern würde sie auch ein Stück weit vor derartigen rassistischen Kampagnen schützen.”

Die Demonstration des Bündnisses beginnt am 14.9.2013 11.30 Uhr am Bahnhof in Rackwitz.

(Quelle: http://rackwitz.blogsport.eu/2013/09/10/pressemitteilung-des-buendnis/ )